

Seit ihrem Durchbruch auf TikTok im Jahr 2021 pendelt PinkPantheress zwischen ausgefeilten Popambitionen und DIY-Experimenten. Mal entwirft sie verträumte Drum ’n’ Bass- und Garage-Tracks, oft kürzer als zwei Minuten. Dann wiederum landet sie mit Songs wie „Boy’s a liar“ samt Ice Spice-Remix globale Hits. Mit ihrem Mixtape „to hell with it“ (2021) und ihrem ersten Studioalbum „Heaven knows“ (2023) hat PinkPantheress zwei Kapitel geschrieben, die zeigen, wie mühelos sie Gegensätze vereint. „Die eine Hälfte von mir will unbedingt eine sehr anerkannte, vielleicht sogar legendäre Musikerin werden“, sagt sie gegenüber Apple Music. „Ein anderer Teil von mir wiederum findet die Idee, eine unbesungene Heldin zu sein, ebenfalls ziemlich cool.“ Auch auf ihrem zweiten Mixtape „Fancy That“ hält sie die Balance aufrecht – geschliffen und doch verspielt, retro und trotzdem auf der Höhe der Zeit, präzise produziert, aber nie zu poliert. Dabei greift sie die Euphorie der Big Beat-Größen der 1990er‑Jahre auf, wie Fatboy Slim oder Basement Jaxx, deren Tracks sie immer wieder sampelt. Besonders deutlich wird das in „Romeo“, einer Hommage an den gleichnamigen 2001er‑Hit des britischen Duos. „Remedy“, das Debüt von Basement Jaxx, war eine große Inspirationsquelle: „Es hat mich umgehauen, ich habe Dinge gefühlt, die ich vorher nicht kannte“, sagt die Künstlerin. Seitdem verfeinert sie ihr Gespür für clevere Neuinterpretationen. In „Stars“ greift sie zum zweiten Mal Just Jacks „Starz in Their Eyes“ auf – das Sample hatte sie bereits 2021 bei „Attracted To You“ verwendet. In „Tonight“ wiederum verwandelt sie einen 2008er-Song von Panic! At the Disco in eine flirrende House-Hommage. Zusammengehalten wird das Ganze von ihrer unverwechselbaren Stimme, die wie in „Stateside“ schwerelos und charmant über einem Bass von The Dare schweben kann: „Never met a British girl, you say?“ („Noch nie ein britisches Mädchen getroffen, sagst du?“) Was ihre Position zwischen Superstar und unbesungener Heldin betrifft, tendiert sie im Moment eher zu Letzterem. „Ich bin sehr zufrieden damit, ein Album gemacht zu haben, das nachdenklicher ist und sich weniger um Viralität bemüht“, sagt sie. „Das erste Projekt war noch unausgereift, aber laut, hart und cool. Das zweite war gut gemacht und stimmig. Ich habe gezeigt, dass ich beides kann. Jetzt kann ich genau das tun, was ich will.“